Success: Wake up and follow your passion

Erfolg: Wacht auf und folgt eurer Passion

Kurz vor Abschluss unseres Studiums gab es eine bestimmte Frage die meine Freunde und mich umtrieb: Was kommt als nächstes? Wohin soll unsere Reise gehen?

Aus damaliger Sicht gab es einige (scheinbar) klare Optionen, die allen irgendwie im Kopf herumschwirrten: Investment Banking, Think Tank, Werbung oder…das konsequente Weiterverfolgen einer akademischen Karriere.

Im Nahhinein muss ich gestehen, dass dies ein recht einseitiger und theoretischer Gedankengang war und es schüttelt mich ein wenig, wenn ich an einige unserer Gespräche zu diesem Thema zurückdenke. Zu unserer Verteidigung: diese „Optionen“ stellten dar was aus unserer Sicht „Erfolg“ bedeutete. – Und erfolgreich wollten wir alle sein.

Es wäre übertrieben zu behaupten, dass ich mir mögliche Optionen sorgfältig durchdacht hätte, um dann den angemessensten Weg einzuschlagen… Stattdessen entschied ich mich für das, was mich am meisten interessierte: Markenwerbung. Und ich vertraute darauf, dass mir diese wunderbare Welt eine gute Karriere und damit auch ein gutes Leben bescheren würde. Eine genauere Vorstellung gab es nicht. Nur irgendwie ein Gefühl, wie die Dinge zu sein hatten.

Erfolg definierte sich für uns dementsprechend gradlinig und einfältig: Schritt für Schritt erklimmt man die wohl strukturierte Karriereleiter, erhält damit zunehmend die Möglichkeit Einfluss zu nehmen, Macht zu haben sowie ein gutes und solides Gehalt zu verdienen.

Was die konkreten Details eines „guten Gehaltes“ ausmacht bzw. wie Anerkennung und Einflussnahme auszusehen haben, teilte von da ab meinen Freundeskreis.

Für einige von uns war der zukünftige Einfluss, die Außenwirkung sehr viel wichtiger, als das Gehalt. Das galt vor allem für diejenigen, die sich vorgenommen hatten sich einen Namen in der Gesellschaft zu machen, indem sie zum Beispiel eine politische Karriere anstrebten. Ein gutes Gehalt hingegen war für diese Fraktion das, was reicht, um die Familie durchzubringen.

Ein anderer Teil meines Freundeskreises hatte das ultimative Ziel in möglichst kurzer Zeit Gewinn und Gehalt zu maximieren. Denn Geld war die Anerkennung, die für sie wichtig war. So entschieden sie sich für vielversprechende Karrieren und einen entsprechenden Alltagsdruck. Antizipierend, dass sie ihre finanziellen Ziele in den kommenden 10 – 15 Jahren realisieren würden, um dann ihr Leben genießen zu können.

Tatsache ist, einige unserer Freunde haben ihr Ziel leider nie erreicht, denn der Preis, den sie zahlen mussten war unerwartet hoch. Andere finden langsam ihren Weg nach verschiedenen Schicksalsschlägen, die erst einmal alles in Frage gestellt haben. Einige habe ihre Ziele erreicht und genießen, was ihnen wichtig ist. Für uns alle, hat sich das, was uns wichtig ist, geändert und klarer definiert. Und obwohl dies sicherlich Teil des Älterwerdens ist, glaube ich auch, dass sich unsere Zeiten allmählich ändern.

Ich hatte das große Glück, in meinem Leben Menschen zu treffen für die sich Erfolg daraus entwickelt hat, dass sie mit Leidenschaft verfolgten, woran sie glauben. Menschen, die sehenden Auges gegen den Strom schwimmen. Für die eine klassische Karriere und Einfluss nicht Teil ihres Erfolgsverständnisses sind. Und für die die Erfolgserwartungen anderer nicht zählen.

Wahrscheinlich war es sinnvoll, dass in unseren frühen Überlegungen zu diesem Thema eine gute Pries Realität fehlte. Und wahrscheinlich hat uns eben diese Naivität dazu verholfen, dass was uns wirklich wichtig ist noch einmal zu überdenken und Erfolg von einer anderen Warte aus zu sehen. Wenn man mit verbundenen Augen durch sein Leben geht, läuft man Gefahr, einiges zu verpassen.

Erfolg ist kein Ziel, das irgendwann erreicht ist. Erfolg hat viele Dimensionen. Es ist etwas sehr Persönliches. Erfolg entsteht aus Leidenschaft für sein Leben – beruflich wie privat. Das Glück, das man dabei empfindet, gibt einem die Energie, seine Leidenschaft weiter zu folgen. Lasst uns die Augenbinden abnehmen und genau hinschauen. Wir werden bestimmt überrascht davon sein, was wir sehen.